Durchführung einer Informationskampagne gegen häusliche Gewalt mit Fokus auf ältere Personen
Inhalt
Unterstützung von Forschungsarbeiten zur Erkennung der Gründe, weshalb sich Risikogruppen und Betroffene nicht an Hilfsangebote wenden. Erarbeitung geeigneter Massnahmen zur Verbesserung der Situation und zur Befähigung der Zielgruppe.
Ziel
Beitrag zur Reduktion von Gewalt bei Seniorinnen und Senioren. Gewalt im Alter behördlich erkennen und unterbinden helfen. Sensibilisierung auf die verschiedenen Formen von Gewalt (physisch, psychisch, sexuell, finanziell) und Aufzeigen von Hilfsangeboten (Kompetenzzentrum «Alter ohne Gewalt»).
Federführend
Schweizerische Kriminalprävention SKP
Partner/-innen
Nationales Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt, SODK/ Opferhilfe Schweiz.
Status
In Umsetzung
Umsetzungsstand
Dezember 2022: Der Forschungsbericht (« Rapport de synthèse. Perceptions de personnes âgées et de proches envers les ressources d’aide en cas de violences domestiques en Suisse, 12/2022 » von Prof. Dr. Delphine Roulet Schwab und ihrem Team, Institut et Haute École de la Santé La Source) wurde fertiggestellt.
Wichtigste Ergebnisse: Senioren und Seniorinnen holen sich keine Hilfe aus Angst vor den Konsequenzen oder aus Perspektivenlosigkeit; finanzielle Gewalt wird selten als solche wahrgenommen; Storytelling ist wichtig; das Kompetenzzentrum «Alter ohne Gewalt» ist noch nicht bekannt.
Die Materialien für die Sensibilisierungskampagne liegen vor. Einige der Resultate der Studie konnten berücksichtigt werden.
März bis Ende Mai 2023: Durchführung der Kampagne «Alter ohne Gewalt»
Ab 15. Dezember 2023: Weiterführung Kampagne «Alter ohne Gewalt» mit Schwerpunkt auf Paaren
Meilensteine / Zeitplan
Anfang 2022: Arbeitsgruppensitzung mit Stakeholdern (Verein «Nationales Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt», Spitex, ProSenectute etc.).
Ende 2022: Forschungsbericht.
27. März bis Ende Mai 2023: Durchführung der Kampagne «Alter ohne Gewalt».
Das Kampagnenmaterial kann darüber hinaus eingesetzt werden.
15. Dezember 2023 bis Ende Januar 2024: Durchführung der Kampagne «Alter ohne Gewalt» mit Schwerpunkt auf Paaren
2024: ein Forschungsprojekt wird von der Ecole de la Source durchgeführt. Es wird sich auf häusliche Gewalt bei älteren Menschen mit Migrationshintergrund konzentrieren. Je nach Ergebnissen der Forschung kann über die Umsetzung weiterer Massnahmen entschieden werden.
Gesetzliche Grundlagen
Bestehende
–
Gesetzliche Grundlagen
Neu zu schaffende
Nein
Indikatoren / quantitative Ziele
Zunahme der Meldungen beim Kompetenzzentrum «Alter ohne Gewalt» : Die Anzahl Anrufe auf die Telefonnummer des nationalen Kompe-tenzzentrums Alter ohne Gewalt hat im Jahr 2023 gegenüber dem Jahr 2022 um 50% zugenommen (Stand am 19. September 2023). Zwischen März und Mai 2023 wurden bei der UBA (Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter) und alter ego (association pour la prévention de la maltraitance envers les personnes âgées) ein Anstieg der Fälle mit Gewaltthematik um 30% regis-triert. Vom 1. Januar bis zum 18. September bereits das Total der Fälle aus dem Jahr 2022 erreicht.
Weitere Grundlagen
Bundesratsbericht vom 18.09.2020 «Gewalt im Alter»
Roadmap Häusliche Gewalt von Bund und Kantonen vom 30. April 2021
Ressourcen
Personelle Ressourcen verschiedener unterstützender Organisationen und der SKP, Budget ca. CHF 60 000.
Handlungsfeld
Geschlechtsspezifische Gewalt NAP IK: Schwerpunkt I. Information und Sensibilisierung der Bevölkerung
Inwiefern sind Kantone, Städte oder Gemeinden von der Massnahme betroffen?
Verschiedene kantonale und regionale Organisationen (Spitex, Pro Senectute, Alzheimer Schweiz, Curaviva, Seniorenrat) unterstützen die Kampagne und verbreiten sie in ihren Netzwerken.
Der SGV und der SSV übernehmen eine Multiplikatorenrolle und befördern das Thema Gewalt im Alter im Rahmen der nationalen Sensibilisierungskampagne «Gewalt im Alter».